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Querschnitt der Niere (mit Nebenniere)

Alternativen zur Operation

Bei Patienten, v.a. älteren, bei denen gravierende Nebenerkrankungen das zu Operations- und/oder Narkoserisiko stark erhöhen, bestehen Möglichkeiten der nicht-operativen Therapie.

Die Radiofrequenzablation

Bei der Radiofrequentablation erfolgt eine computertomographisch-gestützte „Tumorausschaltung“. Dabei wird in lokaler Betäubung der Tumor mit einer wenige Millimeter durchmessenden Radiofrequenzsonde direkt durch die Haut punktiert und von innen durch Hitze (bis 110°C) zerstört. Nach den bisherigen Erfahrungen liegt die Rate vollständig behandelter Tumoren bei ca. 90% bei einer sehr geringen Komplikationsrate, Langzeitdaten existieren jedoch noch nicht.

Die Kryoablation

Die Kryoablation stellt bei Patienten mit kleinen und schweren Begleitkrankheiten eine weitere Therapiealternative dar. Abhängig von der Größe werden die Tumore mittels 1 bis 6 dünnen Kryosonden unter Verwendung auf Minus 70 °C gekühlt, wodurch Tumorzerstörung erreicht werden soll. Der Eingriff wird videoendoskopisch durchgeführt Die publizierten kurz- und mittelfristigen Studienresultate hinsichtlich der mit dieser Methode sind begrenzt.

Die Embolisation

Mit dieser Technik wird die Durchblutung wird der Nierentumor von seiner Blutversorgung abgeschnitten, um ein „Absterben“ des Tumorgewebes zu erreichen. Unter örtlicher Betäubung wird die eine Arterie der Leistenregion punktiert und über eine Schleuse die Nierenarterie mit einem dünnen Plastikkatheter unter Röntgendurchleuchtung aufgesucht. Die den Tumor versorgenden Arterien werden dargestellt und durch Injektion kleiner Partikel und ggf. kleiner Metallspiralen verschlossen. Der Eingriff ist nicht schmerzhaft und erfordert aufgrund der Punktion der Leistenschlagader lediglich eine Nacht Bettruhe nach dem Eingriff.

Nierenzellkarzinom

Das Nierenzellkarzinom

Das Nierenzellkarzinom steht mit über 10 000 Neuerkrankungen bei Männern und über 6000 Neuerkrankungen bei Frauen an ca. der 6. bzw. 11. Stelle der Krebsstatistik in Deutschland, er macht 1 bis 2 % aller bösartigen Tumoren aus und er ist der dritthäufigste urologische Tumor.

Symptome

Meistens wird der Tumor im Alter zwischen 40 und 60 Jahren entdeckt und ist in den Frühstadien oft symptomlos. Eine spezielle Vorsorgeuntersuchung oder ein Tumormarker existieren für das Nierenzellkarzinom nicht. Nur noch wenige Patienten weisen heutzutage die typische Symptomen-Trias („Dreiheit“) wie Blut im Urin, Flankenschmerzen und eine tastbare Geschwulst im Oberbauch auf, welche meistens erst bei großen, fortgeschrittenen Nierentumoren auftreten. Oft wird die Diagnose vorher „per Zufall“ bei Ultraschalluntersuchungen oder in der Computertomographie (CT) gestellt, welche aus ganz anderen medizinischen Gründen durchgeführt werden.

Diagnostik

Die Sonographie ist der erste Schritt zur Beurteilung der Niere, bei Tumorverdacht schließt sich zum Ausschluss oder Bestätigung die Kontrastmittel-CT an. In manchen Fällen können als zusätzliche Ausbreitungs- (Staging-) Untersuchungen spezielle Methoden wie CT des Brustkorbes, des Kopfes, die Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Ganzkörperknochenszintigraphie notwendig sein.

Die radikale Tumor-Nephrektomie oder organerhaltende Nierenteilresektion

Die Therapie der Wahl bei Vorliegen eines Nierenzellkarzinoms ist die chirurgische Entfernung des Tumors, d.h. die Entfernung der betroffenen Niere mitsamt der umgebenden Fettkapsel (sog. radikale Tumor-Nephrektomie). Mit ihrer Hilfe soll das Tumorgewebe vollständig entfernt und die Krankheit geheilt werden.

Der Umfang der Operation richtet sich nach dem Stadium der Krebserkrankung. Bei kleineren Tumoren (Tumor ist kleiner als 4 cm im Durchmesser und seine Lage günstig) wird grundsätzlich versucht, wenn dies operativ möglich ist, die betroffene Niere zu erhalten. Studien haben gezeigt, dass die onkologischen Langzeitergebnisse bei nierenerhaltender Entfernung des Tumors (organerhaltende Nierenteilresektion), genauso gut sind wie die radikale Entfernung der Niere. Eine organerhaltende Operation kann mitunter zwingend notwendig sein, wenn der Patient nur noch eine Niere hat oder die zweite Niere nicht ausreichend arbeitet.

Der operative Zugang zur Niere kann über einen Flankenschnitt, einen Bauchschnitt oder per Laparoskopie („Schlüssellochmethode“, d.h. minimalinvasiv) erfolgen.
Die laparoskopische Komplettentfernung der Niere ist operativ standardisiert und wird in vielen erfahrenen Zentren routinemäßig durchgeführt.
Für die organerhaltende Operation ist der operative Goldstandard der Flankenschnitt. Eine laparoskopische Nierenteilresektion ist in einzelnen Fällen möglich, sie ist jedoch derzeit noch nicht die Standardmethode. Diese Operation sollte nur von Operateuren durchgeführt werden, die in der Laparoskopie erfahren sind.
Kann der Tumor durch die Operation vollständig entfernt werden und ist die Nierenfunktion intakt, muss keine weitere Behandlung durchgeführt werden.
Wurde der Tumor in einem frühen Tumorstadium entdeckt, so sind die Heilungsaussichten nach der Operation gut. Ein Großteil der Patienten überlebt langfristig und kann als geheilt angesehen werden. Die verbliebene Niere übernimmt die Ausscheidungsfunktion in der Regel vollständig.

Behandlung des metastasierten Nierenkarzinoms

Operation

Liegen bei einem Patienten mit einem Nierentumor bereits Lymphknoten- und/oder Organmetastasen vor, kann die Entfernung der tumortragenden Niere allein keine Heilung mehr herbeiführen. Dennoch wird diese Operation bei Patienten mit gutem Allgemeinzustand in den meisten Fällen angestrebt, um danach weitere Behandlungsmaßnahmen mit besserem Erfolg anschließen zu können. Außerdem lassen sich durch die Nierenentfernung tumorbedingte Beschwerden und Komplikationen, wie Blutungen und Schmerzen, lindern oder von vornherein verhindern.

Eine Operation kann auch dann sinnvoll sein, wenn nur ein weiteres Organsystem von Metastasen betroffen ist, zum Beispiel die Lunge. Die behandelnden Ärzte werden dann versuchen, nach Entfernung der erkrankten Niere in einer zweiten Operation die Tochtergeschwülste zu entfernen. Auf diesem Weg ist auch bei einem metastasierten Nierentumor prinzipiell eine Heilung möglich.

Zielgerichtete medikamentöse Therapien

Die zielgerichteten Medikamente („Targeted Therapy“), die in verschiedene Signalwege des Tumorstoffwechsels eingreifen und die Neubildung von Gefäßen behindert (Angiogenesehemmung), gilt für die Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Nierenkrebs als bedeutender Fortschritt. Sie sind im Allgemeinen relativ gut verträglich. Eine Heilung kann durch diese Therapien zwar nicht erreicht werden, aber in vielen Fällen ist ein Stagnieren des Tumorwachstums und oft auch ein Rückgang von Metastasen bis zum völligen Verschwinden möglich.

Eine Reihe von Substanzen aus dieser Gruppe der Angiogeneseinhibitoren stehen inzwischen für die zielgerichtete molekulare Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms zur Verfügung (z.B. Sunitinib (Sutent®, Pfizer, NY, USA), Sorafenib (Nexavar®, Bayer Health Care, Leverkusen und Onyx Pharmaceuticals, Emeryville, USA), Temsirolimus (Torisel®, Wyeth Pharmaceuticals, Collegeville, USA), Bevacizumab (Avastin®, Roche, Grenzach-Wyhlen und Genentech, San Francisco, USA), Erlotinib (Tarceva®, Genentech, San Francisco, USA), Gefitinib (Iressa®, Astra Zeneca Pharmaceuticals, Wilmington, USA) oder Lapatinib (Tycerb®, GlaxoSmithKline, NC, USA).

 
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